Dagegen ist AlCl3 leicht flüchtig, sublimiert bei 129 oC und
schmilzt nur unter Druck. Im Festkörper ist es ionisch aufgebaut und kristallisiert in
der
AlCl3-Struktur (auch CrCl3-Typ genannt).
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Abb. 4.3.3. AlCl3-Struktur (CrCl3-Typ)
‣VRML
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Abb. 4.3.4. AlCl3-Struktur: eine Schicht
‣VRML |
In diesem Strukturtyp bilden die Cl--Ionen ein kubisch flächenzentriertes
Gitter, die Oktaederlücken jeder 2. Schicht sind zu 2/3 mit Aluminium-Kationen gefüllt (Abb. 4.3.3.).
Die [AlCl6]-Oktaeder sind damit nur innerhalb der Schichten und hier über Kanten verknüpft.
Der AlCl3-Typ kann damit auch als Defekt-CdCl2 oder noch
weitergehend als Defekt-NaCl-Typ beschrieben werden.
Reines wasserfreies AlCl3 ist in Ether löslich, das Hydrat AlCl3 * 6 H2O
ist dagegen in diesem Lösungsmittel unlöslich.
mit Wasser reagiert es stark exotherm (Δ H = -330 kJ/mol):
AlCl3 + 6 H2O ⟶
[Al(H2O)6]3+ + 3 Cl-
Das Produkt bildet beim Erhitzen und Kondensation der
[AlO6]-Oktaeder
schließlich Korund:
[Al(H2O)6]Cl3 ⟶ Al2O3 + 3 HCl
⚗Löslichkeit von Aluminiumtrichlorid
(18MB|MP4|H264) |
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Im Dampf und in organischen Lösungsmitteln bildet Aluminiumtrichlorid dimere
Baugruppen (Doppeltetraeder) Al2Cl6, die die Lewis-Säure- und Lewis-Base-Funktion
von AlCl3 zeigen.
AlCl3 wird wegen seines Lewis-Säure-Charakters als Katalysator in organischen Synthesen
eingesetzt. Bekannte Reaktionen sind z.B. die sogenannten Friedel-Crafts-Acylierungen und
-Alkylierungen. In der Petrochemie ist AlCl3 inzwischen durch Zeolithe vollständig
verdrängt.