Vorlesung Chemie der Metalle
3. Erdalkalimetalle (2. Hauptgruppe: Be, Mg, Ca, Sr, Ba)
3.6. Hydride
- Beryllium bildet ein kovalentes Hydrid BeH2, das
angeblich eine Kettenstruktur wie BeCl2 zeigt, wobei aufgrund des
Elektronenmangels Dreizentrenbindungen (2e3c-Bindungen) ausgebildet werden.
Die einzige bekannte Strukturanalyse (aus Pulverdaten!) zeigt dagegen, dass eine
dem Quarz nahe verwandte Raumnetzstruktur vorliegt. Die Bindungssituation
selber ist von dieser möglichen Polymorphie nicht betroffen, auch in
der Raumnetzstruktur liegen 2e3c-Bindungen vor.
- Magnesium, Calcium, Strontium und Barium
bilden dagegen - wie die Alkalimetalle - salzartige Hydride der Zusammensetzung MH2.
Dabei kristallisiert MgH2 in der Rutil-Struktur.
Magnesiumhydrid wird als Wasserstoff-Speicher geringer Dichte diskutiert.
Calciumhydrid CaH2 wird zur 'Gewinnung' von Wasserstoff im Labor
verwendet:
CaH2 + 2 H2O ⟶ Ca(OH)2 + 2 H2
BaH2 kristallisiert in einem eigenen Strukturtyp mit zwei kristallographisch unterschiedlichen H--Positionen.