Booten der VM

• Das Kursimage mit den Namen openSuse_15.4_Chemie_QM-Kurs booten.
• Ein Terminal öffnen und rumschauen, wie das System so aussieht (ls -lta, df, hostname, pwd)
• Die eigenen Dateien sind bei diesem Image gemountet unter /home/student/PERSISTENT.

w2web starten

• Starten von w2web
  • auf der Kommandozeile w2web aufrufen.
  • User-ID und Passwort (!! wird im Klartext dargestellt !!) vergeben. Diese müssen nicht kompliziert sein, da der Spezialwebserver nur lokal sichtbar ist. Es ist also erlaubt wien.wien zu verwenden.
  • Der Port des Web-Servers wird gefragt, auf port "7890" lassen.
  • Lokale Maschinen-IP-Nummer/Name können auch bleiben.
  • Nach dieser Prozedur läuft auf dem jeweiligen Rechner der Spezial-Webserver w2web , den man über den entsprechenden Port 7890 ansprechen kann.
  • Für jedes Projekt legt der w2web dann ein neues Verzeichnis an.
  • Damit Sie Ihre Daten nicht bei jedem Reboot verlieren, alle Rechnungen z.B. unter /home/student/PERSISTENT/WIEN2k ablegen, (z.B. mit mkdir WIEN2k anlegen).
• Alles Weitere wird dann aus einem beliebigen Browser gestartet:
  • Browser im Hintergrund starten (firefox & ).
  • als Web-Adresse http://localhost:7890 eintragen.
  • Username und Passwort (wien + wien ?) eingeben.
  • Dann kanns losgehen!

Rechnungen vorbereiten und SCF laufen lassen

• Vorbereiten eines neuen Projektes
  • Create New Session mit neuem Projektnamen anlegen
  • Create New Subdirectory und dann darauf wechseln nicht vergessen.
  • danach erscheint im linken Frame die Auswahl der diversen weiteren Skripte.
• Eingabe der kristallographischen Daten (Structure-Generator)
  • StructGen anwählen
  • Zahl der unabhängigen Atomlagen eingeben (Masken werden dann angepasst)
  • Daten in die grüne Maske eingeben:
    • Raumgruppensymmetrie auswählbar
    • Gitterkonstanten in Angström anwählen (Wien behandelt intern alles in Bohr. Daher wichtig: 1 Bohr = 52.9 pm)
    • Die Maske hinter dem Elementsymbol für die Nummerierung der Atome nutzen.
    • Z wird erst beim Abspeichern gesetzt.
    • Einziger wirklich kritischer Punkt im ganzen Wien ist die Auswahl der Muffin-Tin-Radien (MTR). ! Achtung, die sind schon in Bohr! Für die Auswahl der Radien gibt es ein paar einfache Regeln:
      • Meistens geht es bei unseren Sachen mit 2.0 oder 2.1 Bohr gut.
      • Keinesfalls die Radien zu unterschiedlich machen. Meistens können alle Atomsorten mit dem gleichen Radius behandelt werden.
      • Ganz wichtig ist, daß sich die MT-Radien der Atome auf keinen Fall überschneiden dürfen.
      • Je kleiner die Radien, umso genauer die Rechnung.
      • Je kleiner die Radien, umso länger dauert die Rechnung.
      • Im schlimmsten Fall ausprobieren, welchen Einfluß die Änderung der Radien hat!
  • Die Maske unbedingt mit save structure (ganz unten!) verlassen.
  • Auf der rot unterlegten Seite (kein Edit-Modus) nochmal alles überprüfen.
  • ggf. mit continue editing nachbessern
  • mit SAVE FILE and CLEANUP abschliessen
• Berechnungen vorbereiten (Initialize Calculation)
  Hier werden aus dem Struct-File die diversen Eingabedateien zusammengebastelt. Einzige sehr wichtige User-Eingabe ist die Zahl der k-Punkte. Das Initialize besteht aus einer Reihe von Unterroutinen, die unbedingt streng in der richtigen Reihenfolge abgearbeitet werden müssen. In dem Web-Frontend folgt immer eine Rechnung (x ?? für execute) und dann ein Knopf view output?? zum Betrachten der Ergebnisse dieser Rechnung. Alle Input-Dateien heissen NAME.in??, alle Ausgaben wandern nach NAME.output??, wobei ?? für das jeweilige Unterprogramm steht. Die wichtigsten Punkte, die man beachten sollte und die Programmreihenfolge:
  • nn Das Programm Nearest neighbours wirft eine Abstandstabelle aus, die man überprüfen sollte. Wichtig: 2*r_MT unbedingt kleiner als die Atomabstände!!
  • sgroup interpretiert die Raumgruppensymmetrie. Erzeugt die Zahl der Atome insgesamt usw.
  • symmetry überprüft die Symmetrie der Raumgruppe und erkennt die lokale Symmetrie an den einzelnen Atomen. Danach wird man gefragt, ob die Symmetrie verändert werden soll. Hier unbedingt mit NO antworten. Falls merkwürdige Ergebnisse bei der Symmetrieüberprüfung erscheinen, unbedingt die Eingabe der Raumgruppe mit StructGen überprüfen.
  • lstart ist ein SCF-Programm für die Einzelatome. Hier können die voreingestellten Parameter (E=6 eV, GGA entspr.=13; Engel-Vosko=25) normalerweise gelassen werden. Als Ergebnis erhält man die Energien (in Rydberg: 1 Ry = 13.606 eV) aller elektronischen Zustände aller Atome. Für jedes Atom ca. 10-15 Zyklen, am Ende unbedingt überprüfen, daß die sogenannte Core Leakage unter 0.01 Elektronen ist. Falls nicht, müssen ev. die MTR vergrößert werden. Die elektronischen Zustände werden in relativistischen Quantenzahlen angegeben. Um das zu verstehen, braucht man nur die folgende Übersetzungstabelle:

    		j = l + s/2		k		maximale Besetzung
    	l	s = -1	s = +1	s = -1	s = +1	s = -1	s = +1
    s	0		1/2		-1		2
    p	1	1/2	3/2	1	-2	2	4
    d	2	3/2	5/2	2	-3	4	6
    f	3	5/2	7/2	3	-4	6	8

  • NAME.in1_st enthält RMT*kmax, ein Kriterium für die Güte einer Rechnung. Voreingestellt ist 7.0, 8.0 ist ein ganz guter Wert. Trotzdem kann je nach Dimensionierung der Programms und der Zahl der k-Punkte RMT*kmax sehr viel kleiner als dieser Wert sein. Wie groß RMT*kmax wirklich ist, sieht man in NAME.scf (Suchen nach MATRIX SIZE).
  • NAME.in2_st enthält die minimale Energie (-9.0 Ry, das reicht immer), TETRA (für die Tetraedermethode für die Beschreibung des reziproken Raumes), GMAX (14., das kann auch bleiben) und FILE, d.h. die k-liste wird aus einer Datei gelesen. Dieser Eintrag wird dann bei spaghetti durch eine Liste spezieller k-Punkte ersetzt.
  • NAME.inm_st enthält den sogenannten BROYDEN-Mixing Parameter. Der ist bei 0.4 voreingestellt und kann fast immer unverändert bleiben. Bei schlechter Konvergenz kann man den ev. etwas erniedrigen. Er sollte jedoch möglichst groß = nahe 0.4 bleiben. (Das BROYDEN-Mixing bestimmt, wie weit sich die Dichte von einem zum nächsten Zyklus verändert, d.h. das Mixing bezieht sich auf die Mischung von alter und neuer Dichte, ist also eine reine SCF-interne Größe.) Bei Metallen mit breiten Bändern ist der Faktor im allgemeinen nicht kritisch.
  • Prepare Input Files kopiert die Files NAME.in_st nach NAME.in bzw. NAME.in_c.
  • kgen stellt die k-Punkt-Liste zusammen. Die Rechenzeiten im Wien skalieren linear mit der Zahl der k-Punkte. Also am besten mit relativ wenigen k-Punkten anfangen, später dann auf eine größere Zahl aufdrehen. Die Zahl, die man hier eingibt, wird so verrechnet, daß der k-Raum gleichmäßig zerlegt wird. Es sind real je nach Symmetrie deutlich weniger k-Punkte als man angibt, weil nur der irreduzible Teil der BZ gerechnet wird. Als Faustregel für die Zahl der k-Punkte gilt:
    • Möglichst viele k-Punkte sind immer gut.
    • Je größer die Struktur, umso weniger k-Punkte muss man rechnen (reziproker Raum!)
    • Sehr große Strukturen sollen angeblich mit insgesamt 10 k-Punkten einigermassen vollständig beschrieben sein.
    • Kleinere sollte man am Ende mit mindestens 10x10x10 = ca. 1000 k-Punkten verarbeiten.
    • Metallische Systeme brauchen mehr k-Punkte als Isolatoren.
    • WICHTIG: Man darf die Zahl der k-Punkte nach einem erfolgreichen SCF-Zyklus ändern, darf aber danach AUF KEINEN FALL mehr dstart aufrufen, weil dann die Startdichte aus den Einzelatomen berechnet wird und man damit von Vorne anfängt. ALSO: Nach Ändern der Zahl der k-Punkte die Broyden-Files löschen und ein neues SCF-Starten.
  • dstart erzeugt eine Startdichte durch Superposition der Dichten der Einzelatome.
  • In NAME.outputd überprüfen, daß gmax > gmin ist.
  • danach kanns mit dem SCF-Verfahren losgehen.
• SCF-Zyklen rechnen (run SCF)
  Die SCF-Zyklen bestehen aus einer Folge von Programmen, die automatisch gestartet werden:
  • lapw0 (Berechnung des Potentials)
  • lapw1 (Zusammenstellung und Lösung des Eigenwertproblems; kostet Zeit, arbeitet alle k-Punkte der Reihe nach ab).
  • lapw2 (Berechnung der Valenzladungsdichte)
  • lcore
  • mixer
  Als Konvergenzkriterien sind denkbar:
  • Charge Distance (DIS) die Änderungen der Ladungsverteilung
  • Energy (ENE) die Gesamtenergie
  • Forces (FOR) die Kräfte, die auf die Atome wirken
  Die Änderungen dieser Werte von einem zum nächsten Zyklus sollen jeweils unterhalb der angegebenen Grenzen liegen.
  Empfehlung: DIS < 0.00001. Während der SCF läuft kann man
  • mit VIEW DAYFile schauen, wann welches der Unterprogramme angelaufen ist und die wichtigsten Konvergenzkriterien verfolgen.
  • mit SHOW STDOUT den Standardoutput anschauen
  • mit ANALYSE sehr detailliert den Fortschritt der Konvergenz verfolgen
  Nach bisheriger Erfahrung konvergieren die Probleme nach ca. 10-15 Zyklen. Wenn bei den SCF-Zyklen große Sprünge in einer der Größen auftreten, die Rechnungen lieber stoppen und an den Eingabeparameter (z.B. RMT) spielen. Ggf. das Broyden-Mixing verändern.
  Es ist erlaubt, nach Konvergenz (z.B. mit wenigen k-Punkten oder mit kleinem rmt*kmax), diese beiden Werte (auch rmt*kmax!) noch zu erhöhen! Das spart jede Menge Rechenzeit!

  Für die k-Punkt-Parallelisierung muss man eine .machines-Datei anlegen mit den Einträgen (für einen Quadcore-Proz)

  • 1:localhost
  • 1:localhost
  • 1:localhost
  • 1:localhost
  • residue:localhost
  • granularity:1
  und beim SCF-Start den Flag für parallel setzen. Wichtig: Der rsh-Server muss laufen und in der .rhosts muss localhost eingetragen sein.
• Spinpolarisierte Rechnungen
  Wenn offene d- oder f-Schalen vorliegen, muss eine spinpolarisierte Rechnung vorgenommen werden, die einfachste ist ohne antiferromagnetische Kopplung (AFM).
  • Hierzu bei INITIALIZE im lstart spin up lassen. Nach der Auswahl einer spinpolarisierten Rechnung DSTART einmal als -up und einmal mit -dn laufen lassen (im w2web unterlegt).
  • Anschliessend SCF wie gewohnt laufen lassen. Dabei werden alternierend alle lapw-Programme mit den beiden Spin-Flags aufgerufen.
  • Beim DOSPLOT rechnet man dann getrennt -up und -dn. Die Ergebnisse liegen entsprechend in *.dos1evdn und *.dos1evup. Beim Plotten im Grace die y-Achse des unteren Plots (dn) invertieren!
• Hubbard-U-Rechnungen
  Bei Verwendung eines U-Parameters für einige Atome bei Start der Rechnung LDA+U auswählen. Dann werden die U-Parameter für die einzelnen Atome in die Datei *.inorb eingegeben:

  1  2  0                       (nmod, natorb, ipr)
  PRATT  1.0                    (BROYD/PRATT, mixing)
  1 1 2                         (iatom nlorb, lorb)
  2 1 2                         (iatom nlorb, lorb)
  1                             (nsic 0..AFM, 1..SIC, 2..HFM)
  0.52 0.00        (U J (Ry)   Note: we recommend to use U_eff = U-J and J=0)
  0.52 0.00        (U J)        
  

  Wie bei der DOS wird also für jedes Atom das Orbital und der U-Parameter angegeben.
  • nmod: 1
  • natorg: Zahl der Atome, denen man ein U verpassen will
  • ipr: 0
  • iatom, nlorg, lorb: Atomnummer, Zahl der Orbitale mit U, Nebenquantenzahl (2=d, 3=f) der mit U behafteten Orbitale
  • nsic, AFM, HFM: 1=AFM
  • U, J: für jedes Atom eine Zeile mit U und J (Werte in [Ry])
  Zusätzlich benötigt man eine Datei *.indm. Diese sollte wie folgt aussehen:

  -9.                     (Emin cutoff energy)
  1                       (number of atoms for which density matrix is calculated)
  1  1  3                 (index of 1st atom, number of L's, L1)
  0 0                     (r-index, (l,s)index)
  1  2  0                 (nmod, natorb, ipr)
  

  Dabei bedeutet:

Auswertung der Ergebnisse

• DOS-Plots
  • zuerst wird lapw2 mit der option -qtl gestartet
  • im File NAME.int eintragen, welche DOS geplottet werden soll. Wer wer ist, erkennt man im Kopf der Datei NAME.qtl, der auch oben in der Maske angezeigt wird. Hier sind maximal sieben Zeilen zulässig. Der Rest sollte ausreichend kommentiert sein.
    1. -0.5 0.002 1.5 0.003 => EMIN (in Ryd.), DE, EMAX
    2. N => Zahl der DOS-Plots = Zeilen die folgen
    3. 0 1 => totale Zustandsdichte = 1. Zeile, voreingestellt
    4. X Y Kommentar => Atomnummer, Spalte in der NAME.qtl, beliebiges Label
       • Y=0 alle s-Zustände
       • Y=1 alle p-Zustände
       • Y=2 alle d-Zustände
       • der Rest in NAME.qtl erklärt
    5. X=X_{max. Atomzahl}+1 und Y=1 plottet die interstitielle Elektronendichte.
    6. usw. usw. insgesamt N-Zeilen
  • tetra sammelt die Dichten über alle k-Punkte zusammen, NAME.outputt enthält die Ausgabe!
  • dosplot (Achtung: hierzu muss das Verzeichnis /home/krist/WIEN2k/SRC_w2web/htdocs/tmp für den normalen User auch schreibbar sein, weil w2web dort seine Bilder vor der Darstellung im Browser temporär ablegt!)
  • TIPP 1: am besten hier nach dem Betrachten gleich die Files NAME.dos1ev, die spaltenweise E und die N DOS enthalten, wegsichern. Es empfiehlt sich, im Header vernünftig dokumentieren, welche Spalte genau was ist (Wien schreibt da praktisch nichts rein!). Diese Dateien sind mit xmgrace weiterverarbeitbar (DATA -> Import-ASCII -> load as NXY).
  • TIPP 2: Die PDOS beziehen sich auf die Ladungen innerhalb der MT-Radien. D.h. viele der eigentlich interessierenden Elektronen wandern in den interstitiellen Bereich zwischen die Kugeln. Diesen kann man ebenfalls plotten, wenn man die Atom-Nr. um 1 grösser macht als die maximale Atomzahl. Für die Beurteilung der Ladungsdichten kann man z.B. eine Bader-Analyse (AIM, s.u.) durchführen.
  • TIPP 3: Wenn vor der DOS Bandstrukturen gerechnet wurden, muss der LAPW1 !ohne -band! gelaufen sein -> ggf. unter single programs nochmal laufen lassen.
• spaghetti
  • Generate k-mesh legt die Richtungen im k-Raum fest, entlang derer die Bandstruktur geplottet werden soll. Diese k-Liste kann mit dem Programm XCrySDen festgelegt werden. In diesem Programm die Richtungen anklicken und als xcrysden.klist speichern. XCrySDen macht häufig merkwürdige k-Listen, bei als Muster verfügbaren Bravaisgittertypen lieber diese verwenden. Falls keine verfügbar sind, ein Bild beim Bilbao-Server betrachten und die Liste selber verzeugen. Bei zentrierten Gittern ist die BZ des konventionellen Gitters kleiner (reziproker Raum!) als bei primitive setting. D.h. man sieht zwar bei conventionell die Richtungen besser, aber es fehlen Teile des k-Raums!
  • Create NAME.klist_band kopiert entweder die mit XCrySDen erzeugte k-Listen-Datei oder eine entsprechende Datei aus der Sammlung bekannter k-Listen nach NAME.klist_band. Die Datei NAME.klist vom SCF-Zyklus, die den IBZ erfaßt wird nicht überschrieben!
  • lapw1 -band
  • Die nächsten beiden Punkte der Liste (Programme irrep und lapw2 -band -qtl werden bei "normalen" Bandstrukturplots ausgelassen (nur für Fat-Band Plots bzw. wenn die Charaktere der Bänder gekennzeichnet werden sollen).
  • NAME.insp enthält diverse Parameter für den Bandstrukturplot. Diese sind in der Datei gut dokumentiert. Von Hand muß die Fermikante EF (wird oben aus der Datei NAME.scf eingeblendet) eingesetzt werden. Außerdem ggf. den Energiebereich (in eV voreingestellt) für den Plot auswählen.
  • spaghetti
  • plot bandstructure
  • TIPP: Der Plot landet in einer Datei NAME.spaghetti_ps. Diese läßt sich z.B. mit pstoedit in einer verarbeitbare xfig-Datei konvertieren. Der nicht ausgewählte Bereich wird in der PS-Datei durch die Bounding-Box abgeschnitten, d.h. die ganz tiefliegenenden Zustände sind dann in der xfig-Datei mit drin!
  • fat-band Plots sind extrem nützlich, um den Charakter der Bänder zu erkennen. Die Auswahl der jeweiligen Zustände erfolgt wie bei der DOS (s.o.) durch Angaben der Atome und der Nummer der Zustände aus der qtl-Datei (werden oben angezeigt).
  • WICHTIG: Vor weiteren Rechnungen (DOS, Elektronendichten usw.) muß nach spaghetti mit lapw1 wieder für den ganzen k-Raum gerechnet werden.
  • TIPP 2: Nachdem irrep gelaufen ist, sehen (manchmal?immer???) normale Bandstrukturen chaotisch aus. Dann einfach alles was im Verzeichnis irrep im Namen trägt, weglöschen und spaghetti neu laufen lassen.
• LOCAL ROTATION MATRIX oder Who is who?
  Sowohl für die Bandstrukturen als auch für die DOS-Plots ist wichtig, wie die lokale Symmetrie an den einzelnen Atomen (beschrieben durch die Punktgruppe der Lage) mit den Kristallachsen zusammenhängt, wie also z.B. die einzelnen p-Orbitale im Kristall orientiert sind. Die Transformationsmatrix steht für alle Atomlagen einzeln (und ANDERS!) in der Datei NAME.outputs (und lt. Blaha NICHT in NAME.outputsgroup).
  
  • Die Symmetrieelemente werden analysiert bzgl. ihrer Richtungen, z.B.
    • m n z = Spiegelebene senkrecht (normal) zur z-Achse
    • 2 || z = 2-zählige Achse parallel zur z-Achse
  • und dann auf Standards der Punktgruppe umdefiniert
  • mit der als LOCAL ROTATION MATRIX angegebenen Matrix nach:

    		M11	M12	M13
    [ x y z ]	*	M21	M22	M23	=	[x-neu y-neu z-neu]
    		M31	M32	M33

  • Wichtig: Die Richtungen/Orbitale müssen dabei von vorne als Zeile mit der Matrix multipliziert werden.
  • Am besten zur Sicherheit prüfen, ob die Symmetrieelemente nach der Transformation der Reihenfolge der gewünschten Punktgruppe entsprechen.
• Elektronendichtekarten (mit xcrysden) Mit Wien2k lassen sich verschiedene Analysen der Elektronendichten im Realraum durchführen. Da die Dichte natürlich an den Atomkernen derart groß ist, daß man nicht mehr viel von den Bindungselektronen erkennen könnte, werden die nicht gewünschten Zustände über das Energiefenster weggeschnitten. Also: Vor allen Elektronendichteanalysen in der DOS schauen, welche Elektronen man erfassen will.
  • Die gewählte minimale Energie (Maximum ist E_F) in die Datei NAME.in2 eintragen. Dieser Wert ist in Ry!!! Achtung: Vor irgendwelchen anderen Rechnungen nie vergessen, diesen Wert wieder zurückzusetzen auf die voreingestellten -9.0 Ry!
  • Calculate Electron density with xcrysden ist schon zu empfehlen, weil man in diesem Programm sowohl Schnitte (2D) als auch eine 3D-Dichte (3D) sowie totale bzw. Valenz-Dichte rechnen kann. Daher bezieht sich die weitere Erklärung auf die Verwendung von XCRysden. Das Programm bietet gleich zu Anfang die beiden Möglichkeiten zur Auswahl:
    • 2D Plot:
      • Durch Auswahl dreier Atome und ggf. Erweiterung der rechteckigen Ebene in alle Richungen wird bei eine bestimmte Auflösung (0.01 A reicht i.a. aus) vorgegeben.
      • Im folgenden Menü kann zwischen VALenz (Valenzdichte) und RHO (Gesamtdichte?) (!? nur VAL sieht korrekt aus, bei RHO ergibt sich eine Unstetigkeit in der Elektronendichte am Kugelrand?!) und der Einheit e^-/A³ bzw. e^-/Bohr³ ausgewählt werden.
      • Dann wird lapw5 gestartet.
      • Nach dessen Ende erhält man das Menü zurück mit der Möglichkeit, die Ebene zu colorieren mit der Dichte. Also: Ebene einblenden und Bereich für die Elektronendichte auswählen (z.B. für typische Bindungselektronendichten: 0.01 bis 0.3 e/A³).
    • 3D Plot
  • TIPP: Die Verarbeitung der Elektronendichteplots für Publikationen (keine bunten Blubberbildchen möglich), am besten mit 2D-Plot das Optimale rausholen (Ausschnitt, Höhenlinienzahl/Abstand usw.). Dann die noch bunte PS-Datei mittels pstoedit -f fig name.ps name.fig in eine xfig-Datei konvertieren. Rest im xfig weiterverarbeiten. Vorteil: Es ist und bleibt ein Vektorformat!
• Elektronendichtekarten (mit wien2venus und drawxtl) Das Phython-Skript wien2venus.py wirft eine Serie von lapw5-Jobs an. Aufruf direkt gefolgt von den Voxeln, also z.B. wien2venus.py 200 200 200. Die Ausgabedatei *.rho3d kann dann im DrawXtl unter Map Parameters eingelesen und dargestellt werden. Sehr viel schicker als mit xcrysden!
• Für die Darstellung von Fermiflächen startet man xcrysden von der Kommandozeile und importiert dann WIEN2k-Files. Zum Plot der Fermifläche wählt man die Bänder an der Fermienergie aus. Die Darstellung erfolgt für jedes Band extra oder zusammen (MERGE), per Reiter auswählbar).
• Mit AIM (Bader Analysis) (unter Single Program) kann man die Ladungsverteilung nach Bader berechnen. Den Input muss man von Hand zusammenstricken, z.B.

  SURF
  1                                (atom in center of surface !! including MULT)
  40 0.0 3.1415926536              (theta, 200 points, from zero to pi)
  40 0.0 6.283185                  (phi)
  0.04 1.0 4                       (step along gradient line, rmin, check)
  1.45 0.04                        (initial R for search, step (a.u))
  3 3 3                            (nshell)
  IRHO                             ("INTEGRATE" rho)
  WEIT                             (WEIT (surface weights from case.surf), NOWEIT)
  30                               (30 radial points outside min(RMIN,RMT))
  END
  

  Da zur Berechnung von AIM die bindungskritischen Punkte berechnet werden, kann man diese unter :PC in der Datei *.outputaim finden (in Bohr-basierten Einheiten) bzw. mit dem Skript extractaim_lapw in die Datei critical_points_ang (in Angstrom-basierten Einheiten) rausschreiben lassen.
  Alle Informationen stehen auch in der Zeile, die mit :PC beginnt, z.B.:
  

  :PC  0.5852 0.1704 0.2538 -0.1709E-01 -0.1543E-01 0.5221E-01 -1 0.1969E-01 0.3520E-01 -2 2.521 -3 2.530

  Die letzten vier Zahlen sind die Atome mit Abständen zum BCP, direkt davor steht die Dichte (in Bohr³), d.h. *6.755 ergibt die Dichte in A³ (hier: 0.03520 * 6.755 = 0.238).

• Aufteilungsraster der Brillouin-Zone: Zahl der k-Punkte, einmal angegeben als Gesamtraster über die gesamte Brilloiun-Zone (sog. Monkhorst-Pack (MP)-Gitter [X*Y*z]) und - als eigentlich wichtige Größe - die Zahl der k-Punkte im irreduziblen Teil der BZ (k/IBZ). Motto: Je mehr desto gut (s.o.)
• Als Kriterien für die Güte der Behandlung innerhalb der MT-Kugeln gibt es verschiedene sogenannte lm-Parameter (für jede kristallographische Atomlage separat!)
  • l_max: größte Drehimpulsquantenzahl für die Entwicklung der Wellenfunktion.
  • l_ns,max größte Drehimpulsquantenzahl für Nichtdiagonalelemente der Matrix des Hamiltonoperators.
  • LM_max größte Dreimpulsquantenzahl für die Entwicklung des Potentials.
• Als Kriterien für das Interstitium zwischen den MT-Kugeln, wo ebene Wellen (PW) verwendet werden, sind zu beachten:
  • Abschneideenergie E_max^pot. für das Potential (als G²_max im Programm enthalten; G_max ist voreingestellt auf 14, das sollte eigentlich immer reichen! Der Einfluß von Änderungen dieses Parameters auf die Ergebnisse der Rechnungen ist außerdem i.a. sehr klein.
  • Dagegen ist die Abschneideenergie E_max^wf (gelegentlich auch als cutoff bezeichnet) für die Entwicklung der Wellenfunktion im Interstitium genauer zu beachten. Sie steckt in Wien in der Größe RMT*KMAX. Voreingestellt ist 7.0 in der 2. Zeile der Datei NAME.in1. RMT*KMAX wird ev. vom Programm wegen Feldeinschränkungen runtergesetzt, daher sollte der real verwendete Wert in der Datei NAME.??? überprüft werden. Aus diesem Wert kann man bei bekannten RMT die Abschneideenergie berechnen. Es gilt mit guter Genauigkeit: K_max² = Abschneideenergie in Ry. Der Wert von RMT*KMAX durchläuft ein Minium, d.h. man kann nicht einfach sagen, daß beliebig groß immer gut ist. Das liegt daran, daß bei zu großem RMT*KMAX entsprechend mehr Parameter auftauchen und damit die Gefahr falscher Minima und von Korrelationen groß ist. Wenn alle Atome ähnliche RMT haben und bei metallischen Systemen reicht meistens 7.0 aus. Am besten den Einfluß von RMT*KMAX durch Ändern des Wertes ausprobieren! Unter 7.0 sollte man nicht gehen. Als kritische Obergrenze gilt 9.